10.03.2025

Seit eh und je streiten sich die Geister, wer regiert in Wahrheit die Welt? Geheimer Bund oder debiler Schund? Die einen denken so, die anderen so. Spoiler: Das sind möglicherweise die gleichen..
Foto: Paul MckKenzie
Seit eh und je streiten sich die Geister, wer regiert in Wahrheit die Welt? Geheimer Bund oder debiler Schund? Die einen denken so, die anderen so. Spoiler: Das sind möglicherweise die gleichen..
Foto: Paul MckKenzie
Der große russische Dichter Alexander Puschkin, dessen Verse in Russland vergöttert werden, hören sich in den europäischen Sprachen merkwürdig fad und schwefelig an, urgendwie lassen sich seine leichten und flinken Strophen nicht gut übersetzen. Puschkin hat daneben auch die tollsten Märchen geschrieben, die Russland zu bieten hat. Das Märchen „Ruslan und Ludmila“ ist weltweit als Oper bekannt.
Das Gedicht beginnt mit einer Beschreibung eines Zauberwaldes:
„Ein Eichbaum ragt am Meeresstrande.
An goldener Kette festgemacht,
Kreist rund um seinen Stamm im Sande
Ein weiser Kater Tag und Nacht.
Geht’s rechts, hört man ein Lied ihn surren,
Geht’s linksherum - ein Märchen schnurren
Auch ich war dort, hab’ Met getrunken,
Saß unterm grünen Eichenbaum,
Dem Kater lauschend, ganz versunken
In alter Märchen Wundertraum.
Das schönste - soll(t) ich es verhehlen? -
Will ich euch frank und frei erzählen…“
Diesen Text haben alle meine Landsleute in der Schule gelernt, in der Grundschule genauer gesagt und selbstverständlich auf Russisch.
Alle Kinder Russlands kennen den weisen Kater, der Märchen erzählt, fest am Baum angekettet, damit er nicht weg läuft Doch jenseits des Landes kennt ihn so gut wie niemand.
Diesem Umstand geschuldet ist vor 12 Jahren in Israel eine wunderbare Geschichte entstanden. Sie wird von der Psychologin Victoria Reicher erzählt, die Geschichte von Hatul Madan.
Damals gab es in den Einberufungspunkten der israelischen Armee noch zu wenig russischsprachige Mitarbeiter, aber es gab schon genug russischsprachige Jungs, die zur Armee gehen mussten. Und wenn sie des Hebräischen nicht mächtig waren oder nur schlecht die Sprache beherrschten, wurden sie zum Armeepsychologen geschickt, der sollte herausfinden ob die frisch Einberufenen geistig gesund waren.
In der Regel führt der Offizier für geistige Gesundheit Standarttests durch, der Soldat bekommt ein Blatt Papier und einen Kugelschreiber: Zeichnen Sie bitte einen Menschen, ein Haus, einen Baum. Diese Tests sind universal und von jeglichen Sprachkenntnissen unabhängig. Jeder Depp kann ein Haus malen.
Eines Tages kam ein Soldat zum Test, der Offizier für geistige Gesundheit bat ihn, einen Baum zu zeichnen.
Der Junge war frisch aus Russland eingewandert, er hatte eine gute Phantasie und zeichnete einen Eichenbaum mit einem angeketteten Kater, wie im Märchen, er wollte seine schlichte Baum-Zeichnung ein wenig ausschmücken.
Der Offizier für geistige Gesundheit schaute sich die Zeichnung an. Vom Papier blickte ihm ein kleines Würmchen entgegen, das sich sehr ungeschickt an einem Baum aufhängte. Statt des Seils benutzte das Würmchen eine Kette.
Was ist das? schnaubte der Offizier.
Der russische Junge suchte nach dem richtigen Wort, Katze heißt auf Hebräisch Hatul und Madan heißt so viel wie „Wissenschaftler oder jemand, der sich wissenschaftlich betätigt.“ Eigentlich passte diese Wortbildung nicht zu dem Kater aus dem Märchen, der war ja kein Akademiker, sondern nur weise. Aber ein anderes Wort fiel dem Jungen nicht ein.
Also sagte er: Hatul Madan.
Der Offizier für geistige Gesundheit war ein geborener Israeli. Für ihn bedeutete diese Wortschöpfung so etwas wie „eine Katze, die in der Wissenschaft tätig ist.“ Womit sich die Katze genau beschäftigt, war nicht klar.
„Und was macht die Katze?“ fragte der Ofizier angestrengt, weil die Darstellung eines Selbstmordes ein Symptom für fehlende geistige Gesundheit ist.
Kommt darauf an, klärte ihn der Junge auf. Wenn sie dahin geht, er zeichnete einen Pfeil nach rechts, dann singt sie. Und wenn sie dahin geht- Pfeil nach links - erzählt sie Märchen.
Wem? wunderte sich der Offizier. Wem erzählt sie Märchen?
Sich selbst! antwortete der Junge.
Als der Ofizier erfuhr, dass das erhängte Würmchen sich selbst Märchen erzählt, sah er seine eigene geistige Gesundheit in Gefahr.
Er schickte den Jungen nach Hause und gab ihm noch einen Termin in der darauffolgenden Woche. Dann rief er seine Sekretärin an, die auch aus Russland eingewandert war. Der Offizier wollte einen frischen Blick auf die Situation einholen. Er zeigte der Sekretärin das Bild und fragte was das ihrer Meinung nach sein könne.
Die Frau sah einen Kater am Baum angekettet.
Hatul Madan sagte sie.
Zum ersten Mal im Leben schrie der Psychologe seine Sekretärin an. Er trank ein Glas kaltes Wasser und ging zu einem Kollegen, einen Stockwerk höher. Kollege! sagte er, Ich kenne Dich schon sehr lange, Du bist ein normaler Mensch. Kannst Du mir bitte erklären, was das ist? Er zeigte ihm die Zeichnung. Der Kollege, den er lange kannte, war ebenfalls in Russland zur Schule gegangen.
Und sagte „Hatul Madan.“
Aber warum, schrie der Psychologe, warum hatul madan?
Das ist doch offensichtlich, sagte der Kollege. Siehst Du diese Pfeile? Das bedeutet, wenn er nach rechts geht singt er und wenn er nach links geht erzählt er Märchen.
Die Geschichte lässt offen, ob der Offizier für geistige Gesundheit infolge dieses Vorfalls seine eigene geistige Gesundheit verlor. Aber inzwischen wissen alle Offiziere für geistige Gesundheit, wenn Jungs während des Tests Eichenbäume mit einem angeketteten Tier zeichnen, kann man sicher sein, dass sie aus Russland kommen. Dort waren sogar die Katzen einmal Wissenschaftler.
Früher mussten die Einbrecher bis zur Dämmerung warten, es galt ein ungeschriebenes Gesetz: Diebstahl bitte in der Dunkelheit betreiben. Diese Zeiten sind vorbei. Heute raubt in aller Öffentlichkeit das reichste Land der Welt ein armes, schwer verletztes Land noch schnell aus und schubst es in den Rachen des Drachens. Der schlaue McDonald Zarathustra meint, was fällt, das soll man auch noch stoßen, vorher noch schnell nach dem Kleingeld in den Taschen gucken ( Big Deal) Das alles beim Tageslicht und die halbe Welt schaut zu. Der ukrainische Präsident heißt aber Zelensky und nicht Lewinsky, ein kleiner Buchstabe macht großen Unterschied
Deutschlands Politik, ach was, das ganze Land spaltet sich zurzeit auf: in Trumphasser und Trumpversteher. Die ersten schlagen Alarm, das Weiße Haus sei von den ungebildeten Idioten besetzt, sie können Freund von Feind nicht mehr unterscheiden. Die Trumpversteher sagen eigentlich dasselbe, nur optimistischer: Hört nicht, was er sagt, schaut was er tut. Er sei ein begnadeter Dealer.
Die Wahrheit scheint, Amerika ist als Subjekt des politischen Handels durch, das Land hat sein kreatives Potenzial ausgeschöpft und meldet sich ab, will in Rente gehen. Trumps Deal ist, diese Rente zu sichern, auf Kosten der Europäer. Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl wäre es kluger, nicht die Trumpversteher zu wählen, die sind Klotz am Bein. Die Rettung der USA ist nicht unsere Aufgabe.
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war sie eine Tanzschule, mit einer Bühne im Gästezimmer und einem Atomschutzbunker unter der Küche(praktisch). Die argentinischen Tänzer wollten nach Argentinien zurück und haben die Wohnung uns gegeben, darin kann man wohnen oder die Räume gewerblich nutzen. Oder beides. Beim Interesse an Olga schreiben: olga@russendisko.de
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Chile: Wal verschluckt Kajakfahrer - und spuckt ihn wieder aus
Was ist das für ein Gefühl, von einem Wal verschluckt und wieder ausgespuckt zu werden? Schreibt der Kajakfahrer jetzt ein Buch „Mein Leben im Wal“ wird es verfilmt? Gut, er war nur 4 Sekunden da drin und hatte wahrscheinlich nichts zum Schreiben. Wir bereiten uns gerade auf eine längere Zeit im Wal vor. Vans sagte heute in München, er habe zehn Jahre lang unter Gretas Diktat gelitten, sollen sich die Deutschen nicht wegen Musk aufregen. Geistig verwundete Kriegsveteranen frisch von der Greta-Front diktieren den Europäern vom Weißen Haus aus, was zu tun ist. Der Wal der Weltgeschichte hat an Deutschland einiges zu kauen. Aber keine Bange, spätestens in vier Jahren spuckt er uns wieder raus, oder?
Zum 300-ten Todestag von Peter I
Im ersten Jahr des Angriffskriegs in der Ukraine feierte Russland den 350. Geburtstag von Peter dem Großen, dem ersten russischen Herrscher, der sich vom Zaren zum Kaiser umbenannte und damit das russische Imperium gründete. Putin ließ sich damals gleich mitfeiern, er war bei diversen Ausstellungen und Denkmaleröffnungen als Peters Stellvertreter immer dabei. Bei dem Besuch der multimedialen Ausstellung „Peter der Große. Die Geburt des Imperiums“, die dem Leben des Kaisers gewidmet war, gab Putin ein Interview und erklärte später noch einmal im Fernsehen, dass Peter der Große niemals fremde Territorien besetzte, sondern nur das Land erobert hatte, das sowieso schon immer zu Russland gehörte. Das gleiche gilt auch für Riga und Narva, wir wollten nichts Fremdes haben, nur das eigene Reich wiederherstellen, sagte Putin in seiner Lieblingsmanier, dem offenen Geschichtsunterricht. Die Letten machten damals große Augen und die estnische Regierung bestellte den russischen Botschafter ein. Ein alter sowjetische Witz ging so: Mit wem grenzt die Sowjetunion? Sie grenzt mit wem sie will.
Für meine Generation war das Bild von Peter dem Großen als Kriegsherr ungewöhnlich. Wir haben ihn aus dem sowjetischen Geschichtsunterricht als modernen Monarchen kennengelernt, der das Land modernisieren wollte, der männlichen Bevölkerung die Bärte beschnitt und sie zwang, Kaffee statt Wodka zu trinken und Tabak zu rauchen.
Er schuf eine neue Stadt nach westlichem Vorbild, das Venedig des Ostens, ein Fenster nach Europa.
Er baute die russische Flotte, sein Blick war schon immer in Richtung Westen gerichtet. Das größte Denkmal, das er in Moskau hat, noch vor Putins Zeit aufgestellt, zeigt ihn als unerschrockenen Seefahrer, der auf einem Segelschiff, mit Seekarten unterm Arm, die Ozeane bereisen will. Das Denkmal des Bildhauers Zurab Zereteli kam bei den Moskauern nicht gut an, viele fanden, es sei dem Zaren nicht ähnlich, zu hässlich und zu groß.
Böse Zungen behaupteten, die Statue wurde ursprünglich als eine für Kolumbus entworfen und sollte Anfang Neunziger zum 500 - Jubiläum der Entdeckung Amerikas irgendwo in den Vereinigten Staaten aufgestellt werden. Die Amerikaner erschraken jedoch von der Hässlichkeit des Denkmals und wollten ihn nicht einmal für umsonst haben. Der damalige Moskauer Bürgermeister war ein dicker Freund des Künstlers und habe ihm den Bronzemann als Peter den Großen abgenommen. Wie war dieser Peter wirklich? Eins steht fest, mit dem heutigen Präsidenten hat er noch weniger Ähnlichkeit als mit Kolumbus. Peter war zwei Meter groß, Putin ist klein. Peter hatte vor seinen Kriegen immer Verbündete im Westen gesucht, Putin läuft allein im dunklen Park und fällt Anderen hinterhältig in den Rücken.
Peter hat ein Fenster nach Europa gebaut, Putin hat es zugemauert, sein Land in die Isolation gezwungen, er raucht kein Tabak und will sogar die E-Zigarette in Russland verbieten. Peters Kriege hatten Gründe, Putins Kriege strotzen vor Sinnlosigkeit.
Heute, nach drei Jahren Krieg in der Ukraine und am 300. Todestag des großen Zaren könnte man die beiden noch einmal vergleichen.
Bevor Peter in seinen längsten Krieg gegen Schweden zog, hatte er den Feldzug mit Dänemark und Sachsen abgesprochen, um zusammen die Schweden anzugreifen, seine Motive waren nachvollziehbar – den Meereszugang sichern, denn ein Imperium ohne Flotte schien damals lächerlich. Mit der Gründung von St. Petersburg erreichte er das Baltische Meer und einen Anschluss an den Westen. Bis vor kurzem konnten die Kreuzfahrtschiffe noch in St. Petersburg vor Anker gehen und die Passagiere Matroschkas, Kaviar und Mützen mit einem Stern kaufen. Durch Putins Krieg ist der Anschluss verloren gegangen.
Peter hat das große Fenster nach Europa aufgemacht, Putin macht es zu.
Was aber beide gemeinsam haben: Auch Peter hatte seine Armee aus Steuereinnahmen finanziert. Das war damals eine Seltenheit.
Alle europäischen Kriege wurden eigentlich mit geliehenem Geld geführt, doch Peter finanzierte den Krieg quasi aus eigener Tasche. Dafür musste er das Leibeigenrecht verfestigen und ausbauen, jeder Haushalt musste einen Soldaten für immer an den Staat abgeben und ihn auch noch bezahlen. In der Regel kamen diese Menschen nicht zurück. Um die Staatskasse zu füllen hat der Zar die verrücktesten Steuer eingeführt, unter anderem die Bartsteuer und die Fenstersteuer. Man durfte die Bärte umsonst nur auf dem Land tragen, in der Stadt wurde pro Bart eine Gebühr erhoben.
Die Fenstersteuer wurde gleich nach Beginn des Nordischen Krieges eigeführt. Als Peter in Holland war, zeigte er sich von der holländischen Architektur beeindruckt. Die Häuser dort waren schmal und hatten in der Regel nur ein Fenster. Die russischen Häuser waren breit und lang und hatten Fensterchen ohne Zahl. Also zwang Peter seine Landsleute für jedes zusätzliche Fenster eine Extragebühr zu zahlen. Sie haben bezahlt. Und heute denken viele, wozu braucht man eigentlich diese Fenster wenn man Fernsehen hat?
Donald Moses auf dem Weg von Gaza nach Grönland
Die Welt ist in Bewegung gekommen oder? On the road again.
Wenn man den Nachrichten glauben darf, sind zurzeit alle auf dem Weg nach Deutschland, zumindest schickt mir Google nur solche Schlagzeilen. „Fachkräfte aus Albanien auf dem Weg nach Deutschland“ „Russisches Gas auf dem Weg nach Deutschland“ und letzten Endes „Eisige Kälte auf dem Weg nach Deutschland“.
Es wird eng.
„Japankäfer kommt Deutschland immer näher“. Auch der!
Und Deutschland? Ist auch auf dem Weg, in ungewisse Zukunft.